Hutterer in Kanada – Geschichte und Alltag
Veranstaltungs-Nummer: 2021-25
Leitung: Susanne Müller
Start-Termin: 04.11.2021
Uhrzeit: von 20:00 bis 22:00
Wochentag(e): Donnerstag
Veranstaltungsort: St. Magnus Pfarrheim, Everswinkel
Veranstaltungskosten: 5 € pro Person
Die Hutterer (offizieller Name “Hutterites Brethren“ = Hutterische Brüder) sind – wie die Mennoniten und die Amish - eine Untergruppe der Täufer. Mitte des 16. Jahrhunderts gründete Jakob Hutter diese Religionsgemeinschaft in Tirol. Seither leben seine Anhänger im ständigen Konflikt zwischen ihrer strengen Auslegung der Bibel sowie der an erster Stelle stehenden Gemeinschaft einerseits und der sündigen Außenwelt mit dem Schwerpunkt auf dem Recht auf individuelle Lebensgestaltung andererseits.
Die Hutterer wurden im Laufe der Geschichte in vielen Ländern Europas, in denen sie auf der Basis ihrer Wertvorstellungen friedlich leben wollten, bis ins 20. Jahrhundert verfolgt, immer wieder gemartert und getötet. 1770 zogen sie in großer Zahl nach Russland, das ihnen zunächst Land und Schutz anbot. Wegen der dort später eingeführten Pflicht, staatliche Schulen zu besuchen und den Militärdienst zu absolvieren, emigrierten die letzten überlebenden Hutterer (etwa 800) in die USA. Hier bildete im Ersten Weltkrieg der Militärdienst, den sie wegen ihres Glaubens ablehnten, den Grund dafür, erneut weiterzuziehen. So gelangten sie ins benachbarte Kanada, das ihnen zwar garantierte, dass die Männer nicht eingezogen würden, bei der allgemeinen Schulpflicht allerdings keine Zugeständnisse machte.